Das Sprachcamp ist „Projekt des Monats“

24.08.2023
Zielgruppe sind Grundschüler mit Migrationshintergrund

Es ist eine vorbildhafte Aktion: In dieser Woche läuft wieder das „Sprachcamp der Vielfalt“ des Runden Tisches für Integration und Völkerverständigung Lohne und der Stadt Lohne. Aufgrund seiner Aktualität und des bevorstehenden Starts des neuen Schuljahres wurde es vom Aktionsbündnis „Niedersachsen packt an“ für das Format „Projekt des Monats“ ausgewählt, wie Kerstin Sommer mitteilt.

Laut der Sprachcamp-Leiterin und stellvertretenden Vorsitzenden des Runden Tisches ist es das Ziel der Aktion, die seit 2015 bereits zum neunten Mal stattfindet, Kindern mit Migrationshintergrund, vor allem jungen Flüchtlingen, das Ankommen in der deutschen Sprache und Kultur zu erleichtern. Den Verantwortlichen des Sprachcamps ist nach eigenen Angaben bewusst, dass Sprache eine Schlüsselrolle für den Bildungserfolg einnimmt. Eine Befragung der Lohner Grundschulen habe den Bedarf an Sprachförderung bestätigt.

Die Zielgruppe sind Grundschüler mit Migrationshintergrund. Bei der Auswahl kooperieren der Runde Tisch und die Stadt eng mit den Schulsozialarbeitern der Bildungseinrichtungen. Zwischen 10 und 25 Kinder nehmen jeweils am Sprachcamp teil, das sich terminlich am Ferienende orientiert, um den Heranwachsenden einen zusätzlichen „Sprachschub“ zum Schuljahresbeginn zu geben. „Während der Ferien sprechen die Kinder überwiegend ihre Heimatsprache und trainieren ihre Deutschkenntnisse nicht weiter.“ Um individuell auf die Bedürfnisse der Kinder eingehen zu können, erfolgen Vorgespräche mit den Eltern, denen unter anderem die Bedeutung der Sprache für die Bildungschancen vermittelt wird, und während der Aktionswoche eine durchdachte Binnendifferenzierung. Dabei werden nach Angaben von Sommer auch Heranwachsende mit umfangreicheren Kenntnissen als Sprach- und Kulturvermittler eingesetzt.

Sie betont die Bedeutung der früheren Sprachcamp-Teilnehmer für das Gelingen. Schon aufgrund ihres jugendlichen Alters, aber speziell wegen ihres eigenen Migrationshintergrundes könnten sie auf ganz besondere Weise auf die nachfolgenden „Generationen“ eingehen.

Seit 2 Jahren hat sich der Fokus des Sprachcamps von der kurzfristigen Verbesserung der Sprach- und Kulturkenntnisse zur kontinuierlichen Integrationsarbeit verschoben. Dazu halten die Organisatoren regelmäßigen Kontakt mit den jungen Teilnehmern. Dies geschieht über Spielnachmittage, Backaktionen, Ausflüge und mehr. So werden die jungen Menschen nach und nach zu Kulturbotschaftern, teilt Sommer mit. Sie sagt: „Wir gewinnen die meisten Kinder während des Sprachcamps regelrecht lieb und möchten sie auch deshalb schon gern wiedersehen und weiter begleiten.“ Für die Zukunft verfolgen die Projektverantwortlichen vor allem das Ziel, die Sprach- und Kulturarbeit mit den Kindern fortzusetzen, weitere Kontakte zu knüpfen und zu vertiefen und mehr junge Botschafter für die gemeinsame Sache zu gewinnen.

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