Wenn Menschen mit gutem Beispiel vorangehen

14.10.2011
Unterzeichner des Integrationspaktes treffen sich im Rathaus / Ideenbörse von Mitgliedern für Mitglieder
Ali Boydak kam gestern Abend nicht allein zum dritten Lohner Integrationsforum ins Rathaus. Er hatte die erste Herrenmannschaft des Vereins Amasyaspor mitgebracht. Die Sportler sollten selbst erklären, wie der Fußball sie verbindet. Egal, ob sie aus der Türkei oder Syrien, Togo, dem Kosovo oder Deutschland kommen.
Ein Mal im Jahr gibt es das Integrationsforum. Es ist gedacht als Ideenbörse für die mehr als 50 Vereine und Organisationen, die wie die OV dem Lohner  Integrationspakt beigetreten sind. Ihn gibt es seit 2008.
Vier gute Beispiele standen gestern Abend im Mittelpunkt. Alle, betonte Bürgermeister Hans Georg Niesel, lebten von den Menschen, die mit ihrer  Arbeit der Integration ein Gesicht geben würden.
So wie bei Amasyaspor. Die Gründer waren Männer wie der heutige Vorsitzende Ali Boydak oder Ali Yilmaz. Ihre Eltern kamen aus der Türkei, um in Deutschland ihr Geld zu verdienen. Die zweite Generation fand über den Sport einen Weg, den Kontakt zu den Lohnern zu verbessern, erklärt Ali Yilmaz.
Der gilt längst als Musterbeispiel: Er hat eine Firma, ist Mitglied des Schützenvereins und wird künftig für die CDU dem Stadtrat angehören. Aber auch Amasyaspor habe sich entwickelt: „Bei uns fühlen sich Menschen
sehr vieler Nationen zu Hause und respektiert“, erklärt der Vorsitzende Boydak. Integration durch Sport: Dieses Beispiel lebt auch Beate Rump. Über ein Programm des Landessportbundes bringt sie Kinder aus sozial benachteiligten Familien das Schwimmen bei. Kurs fünf startet am ersten Herbstferientag. „Ich lerne viel von den Kindern“, sagt Rump. Aber: Sie habe gemerkt, dass sich auf die Familien, ihre Ängste und ihre Befürchtungen einlasse müsse, wer mit ihnen arbeiten wolle.
„Es geht darum, einen Zugang zu den Menschen zu finden, die bei uns leben“, sagt auch Christiane Kröger. Sie arbeitet bei der Stadt und betreut gleich mehrere Projekte für Migrantinnen. Schwimmen, nähen, Radfahren: Diese Alltäglichkeiten seien die Türöffner, erklärt Kröger. Und nur durch offene Türen könne man gehen.


Im Bild:
Gastgeber:
Bürgermeister Hans Georg Niesel und Christina Middendorf vom Verein Runder Tisch.
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